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Herzlich willkommen auf der Homepage der SELODY-Studie!

Über die SELODY-Studie

Die SELODY-Studie (2019-2021) wurde von der Universität Zürich und der Fachhochschule Westschweiz im Auftrag des Schweizerischen Zentralvereins für das Blindenwesen SZBLIND durchgeführt. In der Studie wurde untersucht, welche Auswirkungen es auf die Partnerschaft hat, wenn ein Partner im Sehvermögen und eventuell zusätzlich im Hörvermögen beeinträchtigt ist. Wir denken, dass die Krankheit oder Behinderung eines Partners in einer verbindlichen Partnerschaft immer beide Personen betrifft. Beide haben mit Schwierigkeiten zu kämpfen, sie können sich aber auch gegenseitig unterstützen und Kraft geben. Leider wird nur selten geschaut, was eine gesundheitliche Beeinträchtigung eines Partners für das Paar als Ganzes bedeutet. Hier wollten wir deshalb ansetzen und in einer einmaligen Studie Betroffene und ihre Partnerinnen beziehungsweise Partner befragen.

Für die Befragung wurden erwachsene Paare untersucht, die seit mindestens einem Jahr zusammen waren. Bei einem Partner oder einer Partnerin hatte sich im Verlauf der Beziehung das Sehvermögen und eventuell das Hörvermögen deutlich verschlechtert. Dadurch ergaben und ergeben sich neue Herausforderungen für das Paar.

Ablauf der SELODY-Studie

Erste Befragung

Im ersten Teil der Studie beantworteten die teilnehmenden Paare Fragen zu ihrer Partnerschaft. Die Partner beantworteten die Fragebögen getrennt voneinander, wahlweise auf Papier, online oder telefonisch. Dieser Teil fand 2019 statt.

Optionale Teilnahme an der Vertiefungsstudie

Interessierte Paare konnten zwischen den Befragungen an der Vertiefungsstudie teilnehmen. Dabei besuchten zwei Studienmitarbeiterinnen das Paar zuhause und zeichneten alltägliche Paargespräche mit Video auf oder führten mit dem Paar ein Interview. Diese Hausbesuche gaben einen zusätzlichen Einblick in die Partnerschaft. Die Vertiefungsstudien fanden ab Ende 2019 bis Mitte 2020 statt.

Zweite Befragung

Im Jahr 2020 beantworteten die Paare erneut einen sehr ähnlich aufgebauten Fragebogen wie ein Jahr zuvor. Damit untersuchte die Studie, ob und wie sich die Partnerschaft innerhalb eines Jahres entwickelte.

An der Befragung nahmen Paare aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und Frankreich teil. Die Fragen konnten auf Deutsch, Französisch oder Italienisch beantwortet werden. Die Vertiefungsstudien fanden mit in der Schweiz wohnhaften Paaren statt, wobei der Inhalt des Hausbesuchs zwischen den Sprachregionen variierte.

Ziele und Nutzen der SELODY-Studie

Die Antworten der Studienteilnehmenden helfen uns herauszufinden, wie Paare mit dem Umstand umgehen, dass einer der Partner durch eine Sinnesbehinderung beeinträchtigt wird. Welche Faktoren unterstützen das Paar dabei, sich an die neue Situation anzupassen? Welche Faktoren erschweren vielleicht die Anpassung? Wenn wir solche und ähnliche Fragen dank den Angaben in der Befragung beantworten können, lassen sich daraus Empfehlungen ableiten für Paare, die sich auch einmal in derselben Situation wiederfinden. Auch Fachpersonen aus Beratungsstellen können sensibilisiert werden für die Wichtigkeit der Beziehung und des Partners, wenn sie Betroffene und Angehörige unterstützen. Nicht zuletzt ist es auch spannend für die Paare selbst, sich einmal mit den aufgeworfenen Fragen zu beschäftigen. Die Fragen können gute Denkanstösse geben und dazu motivieren, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Die Studien sind abgeschlossen und der SZBLIND freut sich, die Ergebnisse in Form verschiedener Publikationen und Materialien im Laufe des Jahres 2022 vorzustellen. Diese Website wird laufend ergänzt.